Mit einem veränderten Entwicklungsprozess möchte Apple in Zukunft verhindern, dass ältere Geräte durch ein Update auf ein neues iOS langsam und damit quasi unbenutzbar werden. Viele Anwender klagen in Apples Supportforen darüber, dass das eine oder andere Gerät nach einem Upgrade plötzlich kaum noch sinnvoll genutzt werden kann. Zwar baut Apple kein Verfalldatum oder ähnliches in seine Hardware ein (das wäre bei dem Preis der Hardware auch eine Frechheit), aber ein Abnehmen der “Schwuppdizität” kann nach einem Versionswechsel meist dennoch bemerkt werden. Da hilft es auch nicht, dass der Mac-Hersteller seine Geräte länger als die Konkurrenz mit aktuellen iOS-Versionen versorgt. Damit das in Zukunft nicht mehr geschieht, will Apple die Entwicklung neuer iOS-Versionen beginnend mit iOS 9 modularer gestalten.
Die neue Betriebssystemversion, die im Rahmen der WWDC 2015 vorgestellt werden wird, soll im Kern neue Basisfunktionen spendiert bekommen. Um diesen, für alle Geräte einheitlichen, schlanken Systemkern sollen die Zusatzfunktionen gebaut werden, die je nach Leistungsvermögen des Gerätes zugeschaltet werden können. Zwar muss der Anwender dann unter Umständen auf neue Features verzichten, kommt damit aber in den Genuss eines modernen Kerns und – noch viel wichtiger – Sicherheitsupdates, die der iPhone-Hersteller implementiert. Denn nur so kann man bedenkenlos und sicher vor Hackern ein älteres iPhone 4S oder iPad 2 weiternutzen. Beide Geräte sind schon immerhin über 4 Jahre alt und sollen auch von iOS 9 unterstützt werden.
Bislang war der Entwicklungsprozess umgekehrt: Die Programmierer und Systemdesigner in Cupertino haben ein neues iOS immer auf der aktuellen Gerätegeneration (Top-Down) entwickelt und dann ausprobiert, ob die Software sich auch auf älterer Hardware noch sinnvoll betreiben lässt. Danach erst wurde die Entscheidung getroffen, besonders leistungshungrige Features abzuschalten. Der Bottom-Up-Prozess, den die Entwickler nun verfolgen, verspricht hier konsequenter zu sein und effektiver auf Engpässe in den Geräteressourcen reagieren zu können. iOS 9 soll dem Vernehmen nach auf Stabilität und Performance getrimmt sein. Neue Funktionen (außer solchen, für die neue iPhones spezielle Hardware mitbringen) will Apple nicht einbauen. Damit verfolgt Cupertino einen Ansatz für iOS 9, der bereits auf dem Mac mit der Einführung von Snow Leopard minutenlange Standing Ovations der anwesenden Entwickler eingebracht hat.
Quelle: 9to5mac.com
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